ReachHigher – Prof. Andreas-Stefan Lübbe hält Vortrag zum Thema „Palliativmedizin“

19. März 2021

Am 17.03.2021 fand eine ReachHigher-Ausgabe mit dem Titel „Für ein gutes Ende – Grundlagen der Palliativmedizin und Gedanken zu Ethik und Kommunikation” statt. Darin berichtete Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Andreas-Stefan Lübbe von seiner Arbeit mit sterbenden Patientinnen und Patienten. Prof. Lübbe ist Ärztlicher Direktor des UMCH-Lehrkrankenhaus Medizinisches Zentrum für Gesundheit Bad Lippspringe (MZG Westfalen) sowie Chefarzt der Cecilien-Klinik und der Palliativstation der Karl-Hansen-Klinik, die jeweils zum MZG gehören.

Die Palliativmedizin ist ein Fachgebiet, das sich in den letzten Jahrzehnten bereits stark in medizinischen Einrichtungen vieler Länder etablieren konnte. Laut Prof. Lübbe wird sich dieser Trend auch in Zukunft weiter fortsetzen. Denn die Zahl der Menschen, die eine palliativ-ärztliche Betreuung benötigen, wird in den kommenden Dekaden deutlich ansteigen. In der Vergangenheit befasste sich die medizinische Fachrichtung vor allem mit Krebspatientinnen und -patienten. Doch auch bei anderen Krankheitsbildern können Betroffene von einer palliativen Versorgung profitieren. Da der Sterbeprozess in unserer der westlichen Welt häufig tabuisiert wird, gehen die persönlichen Bedürfnisse sterbender Patientinnen und Patienten häufig unter, wodurch ihr Leid meist noch unnötigerweise erhöht wird. Im Rahmen seiner Arbeit innerhalb der Palliativversorgung leistet Prof. Lübbe einen wichtigen Beitrag dazu, die Bedürfnisse sterbender Patientinnen und Patienten zu erkennen und ihnen angemessen zu begegnen. Im Laufe des Vortrages fasste Prof. Lübbe anschaulich zusammen, wie man Menschen, deren Tod sich abzeichnet, eine möglichst autonome, schmerzfreie und angenehme Restlebenszeit und somit letztlich ein Sterben in Würde ermöglichen kann.

In der Diskussionsrunde, die im Anschluss an den Vortrag stattfand, ging Prof. Lübbe unter anderem ausführlich auf die Frage ein, inwiefern unterschiedliche kulturelle und religiöse Hintergründe einen Einfluss auf die individuelle Palliativversorgung haben können, und ob der Glaube an ein Leben nach dem Tod den Sterbeprozess erleichtern kann.