Dr. med. Hans-Jürgen Gausepohl von einer der größten Geburtskliniken Deutschlands spricht an der UMFST-UMCH-Medizinuniversität Hamburgüber neue Entwicklungen – auch die ganzheitliche Einbindung der Eltern spielt eine bedeutende Rolle.
Frühgeborene sind anders als oft angenommen mit einer großen Vitalität ausgestattet. Am 10.10.2023 stellte Chefarzt Dr. med. Hans-Jürgen Gausepohl vom Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer an der UMFST-UMCH-Medizinuniversität neue Erkenntnisse vor. Der Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, sowie Neonatologie und Kinderkardiologie an der drittgrößten Geburtsklinik Deutschlands erläuterte, dass jedes zwölfte Kind ein Frühgeborenes ist.
Faktoren für die frühe Geburt seien unter anderem vorzeitige Wehentätigkeit, Infektionen der Fruchthöhle, Entzündungen bei der Mutter, Mangelernährung, vaginale Blutung in der Schwangerschaft, Rauchen, Stress, Mehrlingsschwangerschaft oder eine Fehlbildung des Uterus. Ein Drittel der Frühgeborenen wird medizinisch indiziert gezielt vorzeitig aus dem Mutterleib geholt.
Wichtig sei bei einer Frühgeburt auch die frühzeitige Hilfe für die Eltern, die oft unter Stress stünden, so Dr. Gausepohl.
Hier gebe es psychologische Unterstützung sowie ein sehr frühes Einbinden der Eltern auch in pflegerische Tätigkeiten,
damit sie das Gefühl erhielten, etwas tun zu können.
Die größte Gefahr für Neugeborene sind laut Dr. Gausepohl Infektionen. Deshalb werde sehr genau darauf geachtet, wie sie vermieden werden könnten. Auch bereits ein kleiner Schnupfen der Angehörigen sollte ernstgenommen werden und Anlass zum Abstandhalten sein.
Von ihrer Natur her seien Neugeborene allerdings vielfach kleine Kraftprotze und könnten so manche Risiken abwehren, erklärte der Chefarzt. Sie kämen mit einer niedrigen Sauerstoffsättigung klar und hätten ein oftmals starkes Herz. Heilungs- und Regenerationsvorgänge verliefen häufig sehr gut – sei es nach Operationen bei Hautverletzungen oder sogar bei Hindschäden. Zu erwähnen sei zudem eine bemerkenswerte Verstoffwechselung von Medikamenten.
Der Mediziner ging in seinem Vortrag auch auf die Überlebensfähigkeit von Frühgeborenen nach Komplikationen ein und zeichnete ein optimistisches Bild der Entwicklungschancen der Allerkleinesten.
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