Kürzlich besuchte Dr. med. Thomas Schmitz vom UMFST-UMCH-Lehrkrankenhaus in Essen, dem Elisabeth-Krankenhaus, die Vorlesungsreihe ReachHigher am Hamburger Campus, um über den minimalinvasiven Ersatz der Aortenklappe, eine innovative Herzkreislaufbehandlung, zu sprechen.
Der minimalinvasive Ersatz der Aortenklappe, auch bekannt als TAVI (Transkatheter-Aortenklappenimplantation), ist ein Verfahren, das die Notwendigkeit traditioneller offener Herzoperationen erheblich reduziert. Dieser Eingriff bietet Hoffnung für Patientinnen und Patienten mit Aortenklappenstenose, einer Verengung der Aortenklappe des Herzens, die zu Symptomen wie Atemnot und Schwäche führen kann. Dr. Schmitz unterstrich die Bedeutung dieses Verfahrens, indem er erklärte, dass ein großer Teil der Betroffenen, die an Aortenklappenstenose leiden, nicht einmal in der Lage sind, Treppen zu steigen oder andere alltägliche Aktivitäten auszuführen. Als die drei Hauptursachen der Aortenklappenstenose nannte er angeborene Fehlbildungen, zunehmende Verkalkung der Klappe im Alter – die häufigste Ursache – sowie rheumatisches Fieber, das ebenfalls zu einer Verengung der Herzklappe führen kann.
Bei ReachHigher ging Dr. Schmitz auch darauf ein, wie das Verfahren seit seiner Einführung im Jahr 2002 erheblich verbessert wurde. Die Prozedur, die damals bis zu fünf Stunden dauerte, wird heute in nur 35 Minuten durchgeführt. Die Komplikationsrate ist in dieser Zeit erheblich gesunken. Zur Veranschaulichung führte der Essener Arzt die Studierenden des UMCH dabei anhand von Videos durch das Verfahren und stellte die Frage in den Raum: Wen sollte man eigentlich nicht behandeln, wenn das Verfahren so sicher ist?
Der Vortrag, bei dem Dr. Schmitz immer wieder Fragen stellte und damit eine interaktive Ebene schuf, welche von den Studierenden rege angenommen wurde, endete mit einem Ausblick auf die Weiterentwicklung des Verfahrens. Abschließend erklärte er, dass das Verfahren ständig verbessert wird und die Komplikationsrate somit immer weiter zurückgeht. Insgesamt gewährte Dr. Schmitz den anwesenden Studierenden einen faszinierenden Einblick in die Welt des minimalinvasiven Aortenklappenersatzes und machte beindruckend deutlich, wie sehr dieses Verfahren das Leben von Patientinnen und Patienten, insbesondere älteren, verbessern kann.
Dr. Schmitz ist neben seiner Tätigkeit als Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Elisabeth-Krankenhaus auch leitender Arzt der Interventionellen Kardiologie sowie Past-Sprecher der Arbeitsgruppe Interventionelle Kardiologie (AGIK) der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK).