ReachHigher – Dr. Tabea Sturmheit hält Vortrag zum Thema „Paradigmenwechsel in der Krebstherapie“

26. Oktober 2023

Am 24.10.2023 war Dr. Tabea Sturmheit, Director of Market Access Germany bei 2cureX, im Rahmen der Vortragsreihe ReachHigher zu Gast am UMCH Campus in Hamburg. Ihr Vortrag mit dem Titel „Colorectal Cancer Therapy Design 3.0“ beleuchtete einen möglichen Paradigmenwechsel in der Krebstherapie und die Hoffnung, individualisierte Ansätze für Patientinnen und Patienten zu etablieren.

Im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Sturmheit stand die Idee der Präzisionsonkologie, deren Ziel es ist, jeder Krebspatientin und jedem Krebspatienten auf Basis einer umfassenden pathologischen, molekularen und funktionellen Analyse des jeweiligen Tumors eine individualisierte Therapie anzubieten. Die Referentin betonte die Bedeutung der funktionellen Chemosensitivitätsanalyse, um herauszufinden, welche der klinisch zugelassenen Medikamente am passgenauesten für die jeweilige Patientin beziehungsweise den jeweiligen Patienten sind. Dies sei besonders relevant angesichts des enormen, bisher ungedeckten Bedarfs an einer zielgenaueren Nutzung bestehender Krebsmedikamente und besseren klinischen Resultaten betroffener Patientinnen und Patienten .

Dr. Sturmheit stellte einen innovativen Ansatz vor, der in der Präzisionsonkologie zunehmend an Bedeutung gewinnt: die Testung von Chemotherapeutika auf lebenden Patienten-abgeleiteten 3D-Zellkulturen, um die Reaktion der individuell unterschiedlichen Krebszellen auf verschiedene Therapien zu testen. Dies ermöglicht eine gezieltere und wirksamere Behandlung mit dem Potenzial, das Gleichgewicht zwischen Patientenergebnissen, Toxizität und Kosten zu verbessern. Dieser Ansatz trägt dazu bei, das Problem unzureichend guter Ansprechraten in der Krebstherapie anzugehen. Obwohl die Methode bereits im Rahmen einer klinischen Studie erfolgreich erprobt wurde, steht ihre flächendeckende Anwendung noch aus. Dr. Sturmheit schätzt, dass es aufgrund regulatorischer Anforderungen und erstattungstechnischer Hürden noch bis 2030 dauern wird, bis diese Methode weithin verfügbar sein wird.

Abschließend betonte Dr. Sturmheit ihre Begeisterung für ihre Arbeit und die Erfolge, die sie mit der Bereitstellung individualisierter Therapieempfehlungen für Patientinnen und Patienten erzielt. Auch wenn diese Methode eine gewisse Anonymität gegenüber den Betroffenen mit sich bringt, arbeitet sie dennoch eng mit Onkologinnen und Onkologen zusammen, um die bestmöglichen Therapieentscheidungen zu treffen und so die Erfolgschancen für Krebspatientinnen und -patienten zu erhöhen. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen möchte sie sich dem ständigen Kampf zwischen dem Krebs, der „besser wird“, und der Wissenschaft, die ihm oft hinterherhinkt, stellen und plädiert für einen interdisziplinären Ansatz zur kontinuierlichen Verbesserung der Krebstherapie.

Das Team von 2cureX, dem Unternehmen, für das Dr. Sturmheit arbeitet, besteht aus rund 20 Expertinnen und Experten in verschiedenen Städten in Deutschland und in Dänemark. Ziel von 2cureX ist die Entwicklung und Vermarktung von in-vitro-Diagnostika, mit deren Hilfe Onkologinnen und Onkologen in ihrer täglichen Arbeit, der Erstellung passgenauer Therapiekonzepte für Krebspatientinnen und -patienten, unterstützt werden sollen.

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