ReachHigher – Volker Lankow (Ärzte ohne Grenzen) berichtet von Vor-Ort-Einsatz

21. Oktober 2020

Am 19.10.2020 fand die erste ReachHigher-Veranstaltung des neuen akademischen Jahres statt. Diesmal war Volker Lankow mit einem Einsatzbericht zu seiner Tätigkeit für Ärzte ohne Grenzen zu Gast. In seinem Vortrag ging es primär um die Arbeit der Hilfsorganisation in risikoreichen Kontexten.

Volker Lankow betreute 17 der 18 Projekte, an denen er für Ärzte ohne Grenzen teilnahm, als Projektmanager. In der UMCH-Vortragsreihe berichtete er vor allem von seinem Einsatz in einem afghanischen Krankenhaus. Ähnlich wie bei anderen Projekten, war auch in Afghanistan einer der wichtigsten Aspekte, das Vertrauen der Einheimischen zu gewinnen. Denn neben der medizinischen Arbeit von Ärzte ohne Grenzen ist es bei einem Einsatz in Krisenregionen unter anderem auch nötig, mit Vertretern der Behörden und lokalen Führungspersönlichkeiten in Kontakt zu treten, um wichtige Aufklärungsarbeit zu leisten. In dem Krankenhaus in Afghanistan musste zudem dafür gesorgt werden, dass unter keinen Umständen Waffen in das Gebäude gelangen. So mussten selbst Polizisten und Soldaten ihre Waffen beim Sicherheitspersonal von Ärzte ohne Grenzen abgeben, bevor sie das Krankenhaus betreten durften. Auch wenn dies, so Lankow, in einem seit Jahrzehnten von Krisen geplagten Land kein leichtes Unterfangen sei, gelang es dem Team vor Ort nach großen Mühen dennoch. Dadurch konnte unter den Mitarbeitern und Patienten der Einrichtung ein allgemeines Gefühl von Sicherheit sowie eine starke Vertrauensbasis geschaffen werden.

Wie immer gab es für die UMCH-Studierenden auch bei dieser ReachHigher-Ausgabe im Anschluss an den Vortrag die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Dabei ging es unter anderem darum, wie viel Arbeitserfahrung man als Ärztin oder Arzt haben muss, um für Ärzte ohne Grenzen zu arbeiten, sowie um das Bezahlungsmodell der Hilfsorganisation.